Nachdem vermehrt Fusionsgerüchte auftauchten, dass Jung, DMS und Cie. den Maklerpool blau direkt kauft, positionieren sich nun beide Unternehmen dazu. Ein Treffen zwischen beiden Chefs gab es wohl, wobei allerdings über andere Dinge gesprochen wurde.
Fusionsgerüchte
Angefüttert wurden die Fusionsgerüchte durch die Tatsache, dass die Konzernmutter JDC Group AG zum Jahresende 2018 angekündigt hatte, einen direkten Wettbewerber übernehmen zu wollen, wie das Wiesbadener Unternehmen in einem Pressetext mitteilte. Zwar sollte der Deal bereits bis März 2019 über die Bühne gehen und stand unter dem Vorbehalt, dass mehrere Gremien noch zustimmen müssen.
Gespräche ja, aber…
Wie das Fachportportal procontra-online.de nun berichtet, habe es tatsächlich Treffen zwischen den beiden Poolchefs Sebastian Grabmaier und Oliver Pradetto gegeben. Aber dabei sei es nicht um eine Übernahme gegangen, sondern um eine Kooperation, berichten beide übereinstimmend. Kooperationen sind für Maklerpools ein Mittel, der mächtigen Konkurrenz durch Wettbewerber wie Check24 oder Insurtechs entgegenzutreten.
„Wir sind seit Jahresanfang im Gespräch mit JDC zu einer Kooperation. Beide Parteien sehen hier großes gegenseitiges Potential“, wird blau direkt-Chef Pradetto zitiert. Weil aber in beiden Häusern noch eine unterschiedliche Sprache gesprochen werde, habe man sich auf Kooperationsgespräche geeinigt: Diese seien bisher konstruktiv und partnerschaftlich erfolgt.
Ähnlich äußerte sich Sebastian Grabmaier von Jung DMS und Cie. Er habe mit Oliver Pradetto eine Friedenspfeife geraucht und besprochen, „Meinungsverschiedenheiten künftig nicht mehr öffentlich auszutragen“, so Grabmaier. Das heiße aber noch lange nicht, „dass wir gleich heiraten müssen“. Ein Hinweis darauf, dass es in der Vergangenheit immer mal wieder zu Spannungen kam.
Um welche Spannungen es konkret ging, sagte Grabmaier nicht. Zoff gab es unter anderem, als sich blau direkt im Jahr 2014 aus dem Veranstalter-Team der Maklermesse Pools & Finance zurückzog — auch Jung DMS & Cie. zählte zu den Ausrichtern. So seien lediglich zwei bis drei der Veranstalter „um einen echten Mehrnutzen für Makler und Aussteller“ bemüht, während andere nur auf die Maximierung ihres Gewinnes zielen, polemisierte Pradetto damals, ohne Namen zu nennen. Dennoch hätte sich auch Jung, DMS und Cie. angesprochen fühlen können — die Äußerungen Pradettos sorgten damals für viel Kritik.
Zukäufe und Konsolidierungen
Nun gelte es für Maklerpools, vermehrt zu kooperieren und die kommende Konsolidierung auf dem Maklerpoolmarkt voranzutreiben, positioniert sich Grabmaier. Und tatsächlich wurde Jung, DMS und Cie. in den letzten Monaten tätig. Im April hat der Pool 100 Prozent der Gesellschaftsanteile der Komm Investment & Anlagenvermittlungs GmbH mit Sitz in Stuttgart gekauft. Mit rund 250 Anbindungen ist das aber eher ein kleiner Anbieter.
Außerdem konnte der Pool im Vorjahr mehrere Großkunden an Land ziehen, unter anderem die Lufthansa-Tochter Albatros, der Direktbank comdirect und den Automobilhersteller BMW. Kooperationen mit der Sparda Bank und der Kauf des Vergleichsportals geld.de sind weitere Schritte der Wiesbadener.
Auch blau direkt ist zahlreiche Kooperationen eingegangen und hat sich mit technischen Tools ausgestattet, um im Kampf gegen InsureTechs und Vergleichsportale zu bestehen. Unter anderem kooperieren die Lübecker mit CyberDirekt, einer digitalen Plattform für Cyberpolicen, sowie dem digitalen Versicherer Mailo. Auch FinTechs und Onlinemakler selbst sind Partner beider Maklerpools.
Quelle: versicherungsbote.de
Auf SQUAREVEST finden Sie weitere Informationen zu Jung, DMS & Cie. AG.
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