Seit ihrer Markteinführung 2015 hat das Versicherungsunternehmen Clark die Branche mächtig in Bewegung gebracht. Nun soll das eigene Wachstum forciert werden, was durch eine aggressive Werbekampagne erreicht werden soll. Allerdings kontert die Versicherungsbranche mit ihren Ideen und Innovationen.
Nach dem Prinzip „Kunden werben Kunden“ buhlt Clark aktuell um Bestandskundenbestände. 150 Euro erhalten Tippgeber, wenn ein empfohlener Neukunde ein Maklermandat an Clark überträgt. Das Unternehmen erhofft sich von der Kampagne, Bestände klassischer Makler abwerben zu können. Nach dem 15. Februar wird diese Prämie wieder auf 50 Euro reduziert. Das erklärt Dr. Christopher Oster, Geschäftsführer der Clark Germany GmbH.
Clark – Aggressives Vorgehen
Die Kampagne von Clark unterstreicht das aggressive Vorgehen einiger Fintech-Unternehmen, die klassischen Finanz- und Versicherungsberatern in den letzten Jahren immer stärker zusetzen. Die jungen Fintechs glänzen beim Kunden vor allem durch niedrigere Kosten beziehungsweise der Rückerstattung von Provisionen.
Ohne Außendienst konnten die “jungen Wilden” auf diese Weise innerhalb kurzer Zeit mehr als 200.000 Kunden für sich gewinnen. Am erfolgreichsten am deutschen Markt agiert derzeit das Unternehmen „Friedensurance“. Seit seiner Gründung konnte es 80.000 Kunden gewinnen.
Venture-Kapital-Investoren setzen derzeit große Summen auf einen Marktumbruch mittels Fintech. Alleine die acht größten Fintech-Unternehmen in Deutschland wurden mit mehr als 100 Millionen Euro Risikokapital ausgestattet. Und auch bei Clark finanziert mit der Springer-Tochter WeltNet24 ein kapitalstarker Investor das Wachstum.
Doch die Platzhirsche der Versicherungs- und Finanzbranche geben nicht ohne weiteres klein bei. Sie kontern mit eigenen Produkten und Fintechlösungen. Seit Dezember dieses Jahres bietet beispielsweise die Deutsche Bank ihren Kunden die Möglichkeit, sich mittels eines Robo Advisors eine Anlagestrategie mit verschiedenen ETFs und Fonds zusammenzustellen.
Dr. Sebastian Grabmaier und der Marklerpool Jung, DMS & Cie.
Früher dran war Dr. Sebastian Grabmaier. Der Vorstandsvorsitzende des Münchener Maklerpools Jung, DMS & Cie., hat das Thema Digitalisierung frühzeitig für sich entdeckt. Nun setzt er auf hauseigene Lösungen, um seine angeschlossenen Makler für die Herausforderungen des digitalen Wandels zu wappnen.
Mit der App “allesmeins” bietet Jung, DMS & Cie. Endkunden per Smartphone einen transparenten Überblick über sämtliche Versicherungsverträge und Investments. Zudem können einfache Transaktionen direkt per Handy abgeschlossen werden.
Auch der größte deutsche Maklerpool Fonds Finanz zog Anfang des Jahres nach. Ab heute steht Vermittlern der Fonds Finanz eine eigene App zur Kundenverwaltung zur Verfügung. Mit der neuen App, die von der Softwarefirma Softfair entwickelt wurde, plant Fonds-Finanz-Chef Norbert Porazik seinen Maklern alle Features, die zur Verwaltung von Maklerkunden notwendig sind anzubieten. Man befinde sich mit dem neuen Konzept auf Augenhöhe mit der wachsenden Fintech-Konkurrenz.
Quelle: Scoredex